08.03.2011 Großbrand im Berghotel Mooshütte (Gemeinde Lohberg)

In der Nacht zum 8. März befuhr kurz nach 1.30 Uhr ein Pkw-Fahrer den Ortsteil Mooshütte in der Gemeinde Lohberg, als er an der Giebelseite des "Berggasthofs Mooshütte" einen Feuerschein wahrnahm. Er hielt sofort an und während er in das Gebäude lief um die Bewohner zu wecken alarmierte er mit dem Handy die Leitstelle in Regensburg. Der geweckte Besitzer des Anwesens und der Pkw-Fahrer unternahmen anschließend erste Löschversuche mit Handfeuerlöscher. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das  Feuer im Bereich des Balkons im 1. Obergeschoss bereits in die Holzschalung an der Fassade ausgeweitet, weshalb die Löschaktion auch keinen Erfolg brachte. Die Familie des Eigentümers weckte die 35 Hausgäste des voll belegten Berghotels und veranlasste die Räumung des Gebäudes. Die ILS Regensburg hatte zwischenzeitlich um 1.42 Uhr die Feuerwehren des Lamer Winkels und die Feuerwehr Bayerisch Eisenstein, sowie die Feuerwehrführungskräfte alarmiert. Das Brandobjekt liegt am Höhenrücken des Großen Arber auf ca. 930 m Höhe und kann nur über Schotterstraßen vom Brennes her oder über Sommerau angefahren werden. Somit benötigen die schweren Feuerwehrfahrzeuge doch etwas mehr Zeit für die Anfahrt. KBI Michael Stahl traf als Erster am Einsatzort ein und erkundete die Lage. Während die wasserführenden Fahrzeuge der FF Lohberg und nachfolgend der FF Bayerisch Eisenstein, Lam und Arrach die Brandbekämpfung an der Giebelseite des Gebäudes aufnahmen, begannen die übrigen Wehren mit der Sicherstellung des Löschwasserversorgung. Dafür wurde Wasser aus der Trinkwasserzisterne und den Klärteichen entnommen, da keine öffentliche Trinkwasserleitung vorhanden ist. Da abzusehen war, dass dieses nicht ausreichen würde, veranlasste KBI Stahl die Alarmierung weiterer Feuerwehren, insbesondere von Tanklöschfahrzeugen, die bis aus Zwiesel, Miltach und Bodenmais angefordert wurden. Auch das TLF der Feuerwehr Thenried wurde dazu alarmiert. Das Feuer hatte sich jedoch zwischenzeitlich schon von der Fassade in die Dachkonstruktion ausgebreitet. Dies konnte auch die in Stellung gebrachte Drehleiter der FF Bad Kötzting nicht verhindern, da sich der Brand unter der Blecheindeckung des Daches, welches an der Südseite vollflächig mit einer Photovoltaikanlage versehen war, weiter ausbreitete. Mehrere Atemschutzgeräteträger versuchten im Innenangriff gegen das Feuer im Dachgeschoss vorzugehen, mussten aber aufgrund der großen Hitze und des sehr intensiven Brandrauchs leider wieder den Rückzug antreten. Verursacht durch die geschlossene Blecheindeckung konnte die Temperatur und der Rauch zu diesem Zeitpunkt noch nicht nach Außen entweichen. Durch diesen Umstand bedingt mussten sich die Feuerwehren auf die Brandbekämpfung von außen beschränken und so konnte sich das Feuer unter der Dacheindeckung über das gesamte Gebäude ausbreiten. Erst als die tragenden Teile der Dachkonstruktion teilweise einstürzten konnte mit den Wenderohren der beiden Drehleitern - die DLK 23/12 der FF Bodenmais war ebenfalls eingetroffen - der Brand von oben bekämpft werden. Die Brände im Bereich der Fassade wurden mit mehreren B- und C-Strahlrohren vom Boden aus gelöscht. Dies galt auch für die Brände im 1. Obergeschoss, da die Holzbalkendecke zum Dachgeschoss zwischenzeitlich in Teilbereichen ebenfalls durchgebrannt war. Mit drei B-Leitungen vom ca. 500 m entfernten Weißen Regen und einem kleinem Teich in der Nähe konnte die Löschwassersituation weiter verbessert werden.  Nachfolgend versorgten mehrere Tanklöschfahrzeuge, darunter auch das der FF Thenried -  im Pendelverkehr zwischen dem Wasserspeicher an der Talstation der Arber-Bergbahn und dem Brandobjekt, die im Einsatz eingebundenen, wasserführenden Fahrzeuge. Koordiniert wurde dies von KBM Josef Pritzl. Ein Großaufgebot des BRK versorgte die Hotelgäste und die Familie des Brandleiders, wobei auch die Notfallseelsorge mit eingebunden war. In einem eigens aufgebauten Zelt mit Heizung konnten sich die "Obdachlosen" aufwärmen, während sich die BRK-Führung um eine Unterkunft bemühte. Dank der großherzigen Bereitschaft von Hotel- und Pensionsbetreibern in der Nähe konnten alle 35 Gäste in vier verschiedenen Häusern sofort untergebracht werden. Zwei Familienmitglieder des Eigentümers und ein Gast mussten mit Rauchgasvergiftung bzw. Schock in das Krankenhaus Bad Kötzting eingeliefert werden. Insgesamt war das BRK mit 22 Fahrzeugen und 52 Personen - davon zwei Notärzten - im Einsatz. Dazu gehörten auch Kräfte aus dem Landkreis Regen und der Bergwacht sowie der Betreuungszug. Im Bereich des neueren Bettenhauses konnte durch einen neuerlichen Innenangriff mehrerer Atemschutzgeräteträger der Brand im Dachgeschoss gestoppt werden. Danach konnten nach und nach die Feuerwehren aus dem Einsatz entlassen werden. Mit der Wärmebildkamera wurden noch über den gesamten Tag zahlreiche Glutnester ermittelt und gezielt abgelöscht. Insgesamt waren 22 Feuerwehren mit 44 Fahrzeugen und über 200 Kräften bei diesem Großbrand im Einsatz.

 
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